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Bei
der Astrofotografie mit langer Brennweite, ist für die
Qualität der Aufnahme eine exakte Nachführung unumgänglich.
Meistens wird
entweder mit einem Leitrohr oder Off Axis System gearbeitet,
an dem ein Fadenkreuzokular befestigt ist. Leider sind diese
Okulare recht teuer. Gerade bei einem Zubehörteil,
welches nicht sehr häufig genutzt wird und keine hohen
optischen Aufgaben erfüllen muss, ist ein hoher Preis
ärgerlich.
In dieser kleinen
Anleitung möchte ich aufzeigen, wie einfach es ist, ein
Fadenkreuzokular selbst herzustellen.
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Zunächst muss ein einfaches, 10mm Okular zur Verfügung
stehen, dass eine außenliegende Gesichtsfeldblende hat (
z.B. Kellner, Orthoskopisch, Plössl ). Diese wird aus der
Okularhülse entfernt und mit dem Fadenkreuz versehen. Dazu
schraubt man die Okularsteckhülse vom Linsenteil ab und
entnimmt die Gesichtsfeldblende, die sich entweder in der
Hülse oder im Linsenteil befindet ( Okulartyp abhängig ).
Meistens sind am Rand der Blende zwei kleine Schlitze, wo
man mit einem kleinen Schraubenzieher ansetzen und die
Blende herausdrehen kann.Für
die Fäden benutze ich eine Litze aus einem sehr feinen Kabel
( z.B. Kopfhörerkabel ).
Dieses ist
zwar nicht so dünn wie ein fertiges Fadenkreuz, hat aber den
Vorteil, dass man das Kreuz auch ohne Hellfeldbeleuchtung
sehen kann.
Nun nimmt man ein
Blatt kariertes Papier und befestigt zwei Litzen ( ca. 10 cm
) mit Klebeband an den Enden auf diesem, so dass sich ein
Fadenkreuz bildet. Dabei wird sich an den Linien orientiert,
damit man einen rechten Winkel einhält. Nun wird die
Gesichtsfeldblende vorsichtig zwischen Fadenkreuz und Papier
geschoben und exakt unter dem Kreuz zentriert. Dabei muss
darauf geachtet werden, dass die Seite, die
normalerweise zu
den Linsen zeigt, oben liegt. Nun werden die Fäden mit vier
Tropfen Sekundenkleber
fixiert ( siehe Skizze ). Nach ca.
einer Stunde können die Litzen am
Außenrand
der Blende
vorsichtig abgeschnitten und das Okular wieder
zusammengesetzt werde.
Zum Schluss wird das
Fadenkreuz noch fokussiert, indem man die Gesichtsfeldblende
in der Steckhülse entsprechend justiert.
Bei der Nachführung
ist es nun hilfreich, wenn
man den Leitstern etwas
defokussiert und so hinter dem Fadenkreuz platziert, dass
das Sternscheibchen geviertelt wird. So kann man
Abweichungen sehr früh erkennen
und
darauf reagieren. |